Am 02.12.2015 feierten wir im Gasthaus Husmann in Groß Lessen unsere diesjährige Weihnachtsfeier. Die Vorstandsvorsitzende Angela Mohrmann begrüßte im toll weihnachtlich geschmückten Ambiente rund 140 Gäste, die durch den Landfrauenchor unter Leitung von Antje Zorn auf eine ruhige und besinnliche Adventszeit eingestimmt wurden. Dieser umrahmte musikalisch die Veranstaltung. Lustig wiederum ging es bei den beiden plattdeutschen Sketschen der Theatergruppe des DRK-Ortvereins Groß Lessen, „De Fohrstünne“ und „Rank und schlank“ her.
Während der Kaffeepause nutzten viele Gäste die Chance auf dem Geschenketisch zu stöbern, bevor der diesjährige Gastredner Pastor Jörg Schafmeyer mit seinem Vortrag „ Was ist uns heute noch heilig?“ überzeugte. Heilig ist das was heil macht, es sei das Gegenteil von profan, es ist das Besondere und nicht das Alltägliche. War früher der Sonntag den Menschen heilig, an dem man die gute Kleidung trug und der Sonntagsbraten mittags auf den Tisch stand oder die Worte der Heiligen Schrift, so sind es heute vielleicht Erinnerungsstücke aus der Kindheit. Die Traditionen veränderten sich, Prozesse werden abgelöst. Heilig sei für ihn zum Beispiel der zusammen mit seiner Oma gebastelte Weihnachtsstern, den er in Seidenpapier gewickelt jedes Jahr aus der Weihnachtsdekokiste hervorholt. Den hatte er auch dabei und präsentierte ihn stolz. Für viele sind es die Milchzähne der Kinder oder die ersten Schuhe, die aufbewahrt werden. Andere haben ihren eigenen `Hausaltar` eingerichtet mit persönlichen Reliquien – z.B. den Bildern von Kindern und Enkel.
Umfragen dazu haben ergeben, dass die Kirche ziemlich weit unten rangiere. Die Familie sei für die Mehrheit der Bevölkerung heilig, denn diese biete Sicherheit in Notzeiten, man rücke dann enger zusammen. Oder auch verlässliche Freunde. Damit seien aber nicht die heutigen `Facebook` Freunde gemeint, die in der Regel bereits bei dem ersten Stresstest versagen.
Weihnachten sei für viele noch eine heilige Zeit, es ist nach wie vor ein Familienfest und religiöses und weltliches passe hier gut zusammen. Andere hätten heilige Orte, z.B. Urlaubsorte mit denen sie sehr schöne Erinnerungen verbinden oder für andere seien es Gräber, denn hier sei es still und man könne ungestört nachdenken.
Manche bezeichnen ihren Fußballballclub heilig, man spreche von Fußballgöttern. Eingefleischte Werder Bremen Fans ließen sich sogar auf dem `Heilige Werdergemeinde Friedhof` beerdigen. Die Zuhörer lauschten voller Aufmerksamkeit seinen Ausführungen, es war teilweise mucksmäuschenstill im Raum, er gab Denkanstöße, sorgte für das ein oder andere Raunen oder zustimmendes Nicken.
Abschließend wurden noch einige Weihnachtslieder gemeinsam gesungen und Angela Mohrmann erinnerte an die kommenden Veranstaltungen der Landfrauen im neuen Jahr.